Drüggelter Kapelle
Bemerkenswert ist allerdings auch das kulturelle Angebot, das neben einer großen Bandbreite von Veranstaltungen, auch eine Vielzahl von kulturgeschichtlichen und architektonischen Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Zu ihnen gehört die Drüggelter Kapelle am Möhnesee, eine kleine romanische Kostbarkeit. Seit Jahrhunderten steht sie auf einer Anhöhe über dem Möhnetal. Einzigartig in ihrer Architektur und mit rätselhafter Entstehungsgeschichte, ist sie umrankt von Legenden, Mythen und Geheimnissen.
Dichter Baumbestand umgibt den zwölfeckigen Rundbau und erinnert an seine frühere versteckte Waldlage. Nur elf Meter misst die Kapelle im Durchmesser. Durch einen Vorbau mit einer schweren, geschnitzten Holztür betritt man den Innenraum - er von wird von 2 Säulenkränzen dominiert. Der äußere zählt 12 schlanke, der innere 4 dickere Säulen, sie tragen die Gewölbe und das Dach. Innen wie außen ist die Kapelle schlicht und klar. Dekorativ sind allein die Abschlüsse der Säulen, die Kapitelle.
Mythen und Geheimnisse der Drüggelter Kapelle
Als Entstehungszeit des Bauwerks wird das 13. Jahrhundert angenommen. Manche Theorien datieren den Ursprung bis ins 8. Jahrhundert zurück, immer auch beeinflusst von den Spekulationen über die Motive ihrer Erbauer. Ein heidnischer Tempel könnte die Drüggelter Kapelle einst gewesen, diese Vermutung stützt sich auf die regional einzigartigen Verzierungen der Kapitelle. Oder vielleicht auch eine heidnische Kultstätte, nach der Christianisierung überbaut mit dieser Gebetstätte der neuen Religion.
Gottfried von Arnsberg versammelte sich hier im Jahre 1217 mit dreißig Rittern, bevor sie vom Sauerland ins Heilige Land zogen. Dieses belegte Treffen nährt die Theorie, dass die Drüggelter Kapelle am Möhnesee eine Miniatur der Grabeskirche in Jerusalem ist. Andere sehen sie als Sühnekapelle, die einer der Fürsten im Sauerland als Ablass für eine Todsünde erbauen ließ.
Wissenschaftlicher waren hier, Wünschelrutengänger und Esoteriker, die Anhänger germanischer Götter und Verehrer der Katharer, alle mit ihren Thesen und Träumen, eine Gewissheit hat es bis heute für keinen von ihnen gegeben.
Eines wird dem kundigen Besucher bei der genauen Ansicht der Details klar. Die Kapelle wurde von einfachen Leuten erbaut, denen die Finesse der Baumeister des 13. Jahrhunderts fehlte. Die präzisen Berechnungen und die bereits hoch entwickelten Hilfsmittel für ein genaues Maßnehmen, die zur Planung und Ausführung eines symmetrisch angelegten Bauwerks dieser Art notwendig sind, wurden hier ganz offensichtlich nicht eingesetzt.
Jedes Pfingsten kommen die Kunstfreunde an den Möhnesee, angezogen werden sie vom Drüggelter Kunst-Stückchen. Westfalens kleinstes Festival bietet seinen Besuchern eine hochklassige, inspirierende Mischung aus Klassik, Jazz und bildender Kunst in der einmaligen Atmosphäre rund um die Kapelle und die Drüggelter Höfe